Entstehung


Zur Entstehung unseres Vereins

Die Wurzeln des Dramatischen Vereins reichen bis ins Jahr 1875 zurück, was aus dem Gründungsprotokoll des selbigen Jahres hervorgeht. Schon zu dieser Zeit wurden die Aufführungen des damaligen Dramatischen Vereins vom Thumer Publikum als kulturelle Höhepunkte verstanden und mit tosendem Applaus honoriert. Stücke wie das "Weiße Rössl" oder "Der sanfte Heinrich" waren die damaligen Highlights und das Elysium der Besuchermagnet schlechthin.

Leider war zur Nachkriegszeit, als Ulbricht & Co. das Zepter schwangen, Mundarttheater nicht mehr angesagt.
"Vom großen Bruder lernen, heißt singen lernen!", so lauteten jetzt die Parolen. Infolge dessen verschrieb man sich mehr und mehr den russischen Volkstänzen, wobei das typisch erzgebirgische Mundarttheater im untersten Komodenkasten verschwand. Und genau aus diesem sollte es wieder hervorgeholt werden. Zu diesem Entschluss kamen drei Fans, eben dieser Volkskunst, während eines stimmungsgeladenen Kegelabends.
Das diese "Schnapsidee" aber jemals Realität werden würde, hätte zu diesem Zeitpunkt noch keiner für möglich gehalten. Denn was anfänglich noch als pure Spinnerei abgetan wurde, sollte sich tatsächlich zu einer Sache mit Hand und Fuß entwickeln. Keine leichte Aufgabe, wie man feststellte, denn zu einer Laienschauspielgruppe brauchte es schon etwas mehr als drei Weibsbilder ohne jegliche Theatererfahrung.

Also musste zunächst eine kompetente Person gewonnen werden, welche in dieser Anfangsphase Hilfestellung leisten konnte. Sich mit diesem Anliegen an Maria Schubert - Leiterin der Kindertheatergruppe - zu wenden, war eine absolut lohnenswerte Entscheidung.
Sie war ebenso von dieser Idee begeistert und half kurzerhand bei der Beschaffung erzgebirgischer Stücke.
Für deren Aufführungen bedurfte es aber noch mehrere, vor allem männliche Darsteller. Die ersten freiwilligen Kanditaten erwiesen sich leider als Eintagsfliegen. Doch dann gab wiederum Maria Schubert den entscheidenden Tipp, sich in dieser Angelegenheit an Thomas Marschner zu wenden, einen pensionierten Mettenspieldarsteller, dessen Großvater schon im früheren dramatischen Verein als Schauspieler brillierte.

Diese Empfehlung sollte sich später als überaus gewinnbringend erweisen, denn nicht nur ihn konnte man für die Schauspielerei gewinnen - nein - er gab noch die besten Referenzen für einen begabten "Schauspielerkollegen", mit welchem er "früher" große Erfolge während des alljährlichen Mettenspiels verzeichnete.
Und es bedurfte keiner großen Überzeugungskraft, um Gunnar Wetzel zum Eintritt ins Ensemble zu gewinnen.
Nun fehlten noch vier Darsteller zur Besetzung des auserwählten Stückes, welche man jedoch relativ schnell fand.
Kristin Schädlich, Christian Loos und später auch Ralf Bärthel hatten sich zu einer Schnupperstunde bereiterklärt, wurden vom Theaterfieber ergriffen und glücklicherweise nicht wieder davon geheilt. Die Proben zum Stück "S` gruße Lus" von Max Wenzel - einem erzgebirgischen Mundartdichter - konnten beginnen.
Dieses heitere Stück, dass um die Jahrhundertwende in einem erzgebirgischen Ort nahe der böhmischen Grenze spielte, konnte durchaus mit Thum in Verbindung gebracht werden.

Die kleine Schar der Laienschauspieler, zu der nun Ines Wetzel, Manuela Wiedemann (jetzt Unger), Simone Graupner, Kristin Schädlich, Thomas Marschner, Gunnar Wetzel, Ralf Bärthel und Christian Loos gehörten, traf sich im Frühjahr 1998 das erste mal zur wöchentlichen Probe in den Räumen des Familienzentrums, welche unbürokratisch zur Verfügung gestellt wurden.
Mit der Zielstellung am 05.12.1998 zum Thumer Weihnachtsmarkt gemeinsam auftreten, traf man sich pünktlich jeden Donnerstag 20 Uhr mit dem nötigen Ernst und völligem Verzicht auf alkoholische Getränke zum:
"Proben, proben, nochmals proben!!!"